Wearable IT: Die HR-Technik der Zukunft?

Wearable IT: Die HR-Technik der Zukunft?

Wearable IT, das ist smarte Technik, die von ihren Nutzern am Körper getragen wird. Beispiele dafür sind Datenbrillen wie Google Glass oder die iWatch von Apples. Zunächst eher der Freizeit vorbehalten, finden die Gadgets nun auch nach und nach im beruflichen Umfeld Einsatz. Experten sind sich einig: Wearable IT könnte auch die Bürowelt beeinflussen. Im Personalmanagement oder bei der Gesundheitsprävention stünden Möglichkeiten offen. 
Die Akzeptanz von Wearable IT steigt. Dazu gehört jede intelligente Technik, die am Körper befestigt wird. Anders als beim Mobile Computing mit Tablet, Laptop oder Smartphone haben Anwender die Hände frei.

Wearable IT: Stets die Hände frei

Über Google Glass etwa lassen sich per Sprachsteuerung Informationen abrufen und auf einen kleinen Monitor vor dem Auge projizieren. Auch Smart Watches sind immer verbreiteter: Zum Beispiel, um während des Sports mit ihren Sensoren Körperfunktionen zu überwachen und Schritte zu zählen.
Aber auch im beruflichen Umfeld wird Wearable IT längst angewandt – vornehmlich in den Bereichen Produktion, Kommissionierung und Logistik. Hier kommen in erster Linie Datenbrillen zum Einsatz, die dem Arbeiter alle relevanten Daten wie Lagerplatz, Artikel, Entnahmemenge zur fehlerfreien Durchführung seiner Kommissionieraufgabe anzeigen.
Das macht vieles leichter: Früher wurde ein Laufzettel erzeugt, auf dem exakt stand, welches Teil, mit welcher Nummer, in welchem Regal und Fach zu finden ist. Bei mehrstelligen Zahlen konnte es schon mal zu Drehern kommen. Das ist vorbei. Der modernen Technik sei dank.

Wearable IT und HR: Ein Gegensatzpaar?

Wird diese in naher Zukunft möglicherweise auch die HR-Arbeit beeinflussen? Denkbar wäre das. Allerdings müssten zunächst die richtigen Weichen gestellt werden. Denn wer Mitarbeiter mit technischen Gadgets wie etwa einer Datenbrille im Büro herumlaufen lässt, öffnet der Industriespionage im Zweifel Tür und Tor.
Schließlich haben Mitarbeiter dann jederzeit eine voll funktionsfähige Kamera am Kopf. In Meetings würden die Geräte überdies wahrscheinlich ohnehin zu sehr ablenken. Denkbar wäre aber der Einsatz von Datenbrillen bei Vorträgen. Als Teleprompter sozusagen.
HR-Abteilungen und Führungskräften könnte Wearable IT aber noch ganz andere Möglichkeiten eröffnen. Etwa im Bereich Gesundheitsmanagement:

  • Vitaldaten von Mitarbeitern und deren Stresslevel könnten beispielsweise per Smart Watch überwacht werden.
  • Davon abhängig könnten Aufgaben umorganisiert und für jeden einzelnen verträglicher gestaltet werden.
  • Aber: all das ginge nicht ohne Zustimmung des einzelnen, des Betriebsrates und eines Datenschutzexperten

Wearable IT: Coporate Health Support…

Im Extremfall könnte die intelligente Technik für eine temporäre Sperre zum Firmensystem sorgen. Über eine Koppelung mit der Kalender-App, wäre es überdies möglich, Freizeit und Beruf voneinander zu trennen: Je nach Modus könnten eingehende Informationen gefiltert werden. In der Freizeit nur Nachrichten, die für die Privat- und nicht für die Businessperson relevant sind und umgekehrt.
Jetzt, da das Buzzword digitaler Stress in aller Munde ist, wäre das unter Umständen eine durchaus positive Nebenwirkung der zunehmenden Digitalisierung. Denn wenn Erholung fehlt und die Arbeitszeit durch die Verschmelzung von Beruf und Freizeit verlängert wird, hat dies negative Folgen, im schlimmsten Fall:

  • Herz-,
  • Magen-Darm-,
  • oder Muskel-Skelett-Erkankungen

Wearable IT – ein Thema von größerer Aktualität als mancher HR-Verantwortliche möglicherweise glauben mag. Die körpernahe Technologie kann Arbeitsprozesse verschlanken und birgt Chancen bei der Gesunderhaltung der Mitarbeiter. Insbesondere letztes gewinnt infolge des Fachkräftemangels an Bedeutung. Möglicherweise fehlt bis zum flächendeckenden Einsatz nicht mehr allzuviel. Warten wir’s ab.

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