Twitter Recruiting: So geht’s richtig
304 Millionen Nutzer tummeln sich monatlich weltweit auf dem Microblogging Dienst Twitter. Das bietet auch reichlich Potenzial für das Recruiting. Wie Twitter das Recruiting verändern könnte und was beim Twitter Recruiting zu beachten ist.
Twitter und Recruiting – zwei Worte, die immer mal wieder zusammen erwähnt werden, aber bislang eher halbherzig. Das könnte sich ändern. Denn die Reichweite, die der Microblogging Dienst seinen Usern im Vergleich zu anderen Sozialen Netzwerken wie Facebook, Google Plus, Xing oder LinkedIn bietet, ist praktisch unschlagbar: 304 Millionen User pro Monat – weltweit.
Twitter Recruiting: Erste Schritte
Da geht nicht nur was in Sachen Personalmarketing, sondern auch im Recruiting, will man meinen. Die große Frage ist nur: Wie? Denn im Allgemeinen stehen pro Tweet gerade einmal 140 Zeichen zur Verfügung – viel zu wenig, um hier ausführliche Informationen über eine vakante Stelle zu posten, geschweige denn den Kontakt zu vielversprechenden Usern anzubahnen. Immerhin ist inzwischen jede SMS inzwischen länger.
Doch inzwischen gibt es durchaus das eine oder andere Ad-On, das Recruiting via Twitter ermöglicht, ohne dass die Informationen auf der Strecke bleiben. Eines ist zum Beispiel die Twitter Card. Das sind frei zugängliche HTML Schnipsel, die an einen Tweet angehängt werden können. Was das Design angeht, hat der User praktisch freie Hand.
Folgende Cards sind im Angebotsportfolio:
- Summary Card
- Summary Card with Large Image
- Photo Card
- Gallery Card
- App Card
- Player Card
- Player Card: Approval Guide
- Product Card
Der kurze Blick auf die Produktübersicht zeigt: die Palette reicht von einem einfach gehaltenen Design bis hin zum aufwändig gestalteten Tweet-Anhängsel mit Foto, Gallerie, App, Player oder Produktinformationen. Der HTML Code kann frei heruntergeladen und nach Herzenslust angepasst werden.
Twitter Recruiting: Die Twitter Card
Sprich: Im Corporate Design und mit allen Informationen, die für eine Stellenanzeige nötig sind. Inklusive Verlinkung auf die Karrierehomepage oder die ausgeschriebene Stellenanzeige des jeweiligen Unternehmens und, und, und.
Und so funktioniert’s: HTML Code runterladen, anpassen und auf eine Seite auf der eigenen Homepage einbetten. Wird der entsprechende Link via Twitter geteilt, erscheint als Anhang automatisch die designte Twitter Card. Ähnlich wie ein angehängtes Bild, mit dem Unterschied, dass voll funktionsfähige Bedienelemente enthalten sind.
Von technischer Seite durchsucht Twitter den HTML Code eines geposteten Links automatisch und spielt die Twitter Card daraufhin aus. Das sieht dann in etwa so aus:
Übrigens: Auf der Seite, in der die Twitter Card eingebettet ist, ist von dieser nichts zu sehen. Sichtbar wird diese nur auf dem Microblogging Portal. Inzwischen bieten auch Personaldienstleister die Einbettung von Twitter Cards in den Code einer Stellenanzeige an.
Twitter Recruiting: Einfach und effektiv
Klingt nicht nur einfach, ist es auch. Tipp: Es spricht übrigens überhaupt nichts dagegen, eine Twitter Card mehrmals zu posten. Übertreibt man es nicht und wählt unterschiedliche Zeiten an unterschiedlichen Wochentagen, ist die Chance groß, dass man eine große Zahl aktiver Nutzer erreicht.
Nun weiß aber jeder, der sich ein wenig mit sozialen Netzwerken auskennt: Die Portale sind schnelllebig und Twitter ganz besonders. Im Allgemeinen hat ein Tweet eine Halbwertszeit von einer Viertel Stunde, bevor er in den Weiten des World Wide Web endgültig verpufft, sagt man.
Lohnt sich der Aufwand dann überhaupt? Wir beantworten diese Frage an dieser Stelle mal mit einem klaren: Jain. Ein eindeutiges “Ja” ernten Firmen nur dann, wenn sie wissen, was beim Twittern zu beachten ist. Kennt man das Twitter Einmaleins nicht, dann sei hier der Rat ausgesprochen: Finger weg oder alternativ den folgenden Guide lesen und danach entscheiden.
Was ist alles beim Twitter Recruiting zu beachten?
Twitter Recruiting eignet sich vor allem für Firmen, die bereits aktiv einen Twitter Kanal betreiben. Für Microblogging Anfänger gilt es erstmal eine Community aufzubauen. Für Twitter Newbies haben wir folgenden Guide zusammengestellt:
- Interesse wecken
Ziel ist es, einen Twitterati weg von Twitter auf die eigene Homepage zu locken. Hier bedarf es eines starken Caught to Action. Wie gesagt ist die Twitter Card hier durchaus ein Pfund. Schließlich kann sie nicht nur in Stellenanzeigen eingebunden werden, sondern transportiert auch Videos, Bilder etc. Aber es geht auch purer. Der größte Teil der Textnachrichten auf Twitter besteht nach wie vor aus simplen 140 Zeichen plus Link. Im Idealfall führt letzter immer mal wieder auf die eigene Seite. Wichtig ist, dass der Tweet selbst Interesse weckt. Oft wirkt eine fröhliche und frische Ansprache Wunder. Immerhin tummeln sich viele junge Leute auf dem Portal oder jene, die jung geblieben sind. - Anderen Folgen
Die Größe der eigenen Community baut man außerdem auf, indem man anderen folgt. Und das ruhig in großer Zahl. Mit einem bisschen Glück folgen diese User einem zurück und so wächst und wächst die Community.
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- Online bleiben
Einmal eine Stellenanzeige teilen und dann wieder von der Bildfläche verschwinden, funktioniert bei Twitter nicht. Wer sich für einen Unternehmensauftritt bei Twitter entscheidet, sollte auch regelmäßig auf dem Portal unterwegs sein. Denn die Reichweite steigt mit der Menge der Follower. Und eine ordentliche Community lässt sich nur aufbauen, wenn man Präsenz zeigt. - Hashtags verwenden
Ohne Hashtags läuft bei Twitter nichts. Mit einem vorangestellten Rautesymbol verwandelt sich ein Wort in einen Hashtag. Ein Beispiel: #IT-Job #JobAd. Die enstprechenden Schlüsselbegriffe sind ein wichtiger Faktor in der Twitter Suche. User, die in der Suchfunktion nach speziellen Hashtags suchen, finden eine Auflistung der Tweets, die zuletzt die entsprechenden Keywords beinhalteten. Auf diese Weise lässt sich die Halbwertszeit eines Tweets nochmal deutlich verlängern: Er wird besser auffindbar.
- Online bleiben
- Profil richtig anlegen
Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg ist, den unternehmenseigenen Twitter Auftritt ordentlich zu gestalten. Im Corporate Design, mit Unternehmenslogo und ausführlichem Impressum sowie Beschreibung. So können sich die User informieren, wem sie überhaupt folgen sollen. Oder andersherum: Warum sollten sie jemandem folgen, der nichts über sich preis gibt? - Interaktion
Wichtig ist, mit der Community zu interagieren. Unternehmen sollten auf Fragen ihrer Follower eingehen und sich an Diskussionen beteiligen. Natürlich muss niemand rund um die Uhr twittern, dafür gibt es Systeme wie Hootsuite, über die sich Posts im Voraus ganz einfach planen lassen. Aber der regelmäßige Blick auf die eingegangenen Nachrichten zu werfen und darauf zu reagieren, ist unverzichtbar. Hinzu kommt, dass Twitter ein sehr soziales Portal ist. Die Community honoriert es, wenn ein Unternehmen auch von sich aus Gespräche anstößt und auch mal Kommentare von anderen liked oder teilt, Verzeihung, retweetet. - Eigener Content
Immer nur liken und andere zu retweeten greift auf die Dauer zu kurz, ebenso wollen die Follower auch nicht nur reine PR Inhalte oder Stellenanzeigen eines Unternehmens lesen. Natürlich lassen sich diese auch verbreiten, aber zu einem guten Mix gehört obendrein auch eigener mehrwertiger Content – beispielsweise aus dem Corporate Blog. - Stay social
Wir sagten es bereits. Twitter ist extrem sozial. Ein „Danke“, wenn ein Tweet von jemandem anderen geteilt wurde, gehört dazu. Es lohnt sich! Man wird mit einer treuen Community belohnt.